
Ziel der Norm:
Die ISO 14001 legt einen Schwerpunkt auf einen Kontinuierlichen Verbesserungsprozess als Mittel zur Erreichung der jeweils definierten Ziele in Bezug auf die Umweltleistung einer Organisation (Unternehmen, Dienstleister, Behörde etc.). Der kontinuierliche Verbesserungsprozess beruht auf der Methode Planen-Ausführen-Kontrollieren-Optimieren (Plan-Do-Check-Act, PDCA):
- Planen
- Festlegung der Ziele und Prozesse, um die Umsetzung der Umweltpolitik der Organisation zu erreichen
- Ausführen
- die Umsetzung der Prozesse
- Kontrollieren
- Überwachung der Prozesse hinsichtlich rechtlichen und anderen Anforderungen sowie Zielen der Umweltpolitik der Organisation; ggf. Veröffentlichung der Umweltleistung (des Erfolgs der Organisation in Bezug auf ihre Umweltschutzmaßnahmen)
- Optimieren
- Falls notwendig müssen die Prozesse korrigiert, angepasst oder verbessert werden
Hierzu soll ein Unternehmen eine betriebliche Umweltpolitik, Umweltziele und ein Umweltprogramm festlegen sowie ein entsprechendes Managementsystem aufbauen, das bei der Zielerreichung hilft. Als Unterstützung zur Beschreibung von Umweltauswirkungen hat sich die Stoffstromanalyse bewährt. Der Ansatz einer sauberen Produktion (Cleaner Production) hilft, auf der Basis der Analyse von Stoff- und Energieströmen Optionen und Ziele zur Reduktion von Abfällen, Abwasser und Emissionen zu erarbeiten.
Um die gewünschte Umweltleistung erzielen zu können, soll die Organisation basierend auf ihrer Umweltpolitik (also ihren Zielsetzungen hinsichtlich Umweltschutz) im ersten Schritt ein Umweltmanagementsystem aufbauen und umsetzen. Durch regelmäßige Überprüfung der gesetzten (Umwelt-)Ziele und des Umweltmanagementsystems soll die kontinuierliche Verbesserung erreicht werden.
In der Norm wird ausdrücklich betont, dass sie keine absoluten Anforderungen für die Umweltleistung festlegt. Sie fordert aber die Einhaltung der Verpflichtungen, die sich die Organisation selbst in ihrer Umweltpolitik auferlegt hat. Allerdings, und das ist neu in der überarbeiteten ISO 14001 von 2015, muss man sich verpflichten, auch geltende rechtliche Verpflichtungen einzuhalten.
Weiterentwicklung
Die ISO 14001 ist 1996 erstmals von der Internationalen Organisation für Normung veröffentlicht worden (14001:1996). Am 16. Juni 2000 wurde in Stockholm die Überarbeitung der Norm beschlossen. Im Wesentlichen wurden mit dieser Überarbeitung zwei Ziele verfolgt:
- eine höhere Kompatibilität mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und
- die Beseitigung von Unklarheiten und damit eine größere Anwenderfreundlichkeit
Am 15. November 2004 wurde die überarbeitete internationale Fassung (ISO 14001:2004) veröffentlicht. Neben der internationalen (nur in englischer Sprache vorliegenden) Fassung gibt es noch weitere Fassungen dieser überarbeiteten Norm als europäischen Fassungen.
Europäische Fassungen
DIN EN ISO 14001:2015-11 | |
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Bereich | Umweltmanagement |
Titel | Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung |
Letzte Ausgabe | 01.11.2015 |
ISO | 14001 |
An der Bezeichnung EN der jeweiligen Fassung der ISO 14001 erkennt man, dass die von der ISO herausgegebene Norm vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) als europäische Norm (EN) übernommen worden ist. Hiermit besteht für alle Mitglieder der CEN die Verpflichtung, diese Norm unverändert zu übernehmen. Im deutschsprachigen Raum sind dies
- das Deutsche Institut für Normung (DIN) mit der DIN-Norm DIN EN ISO 14001:2015-11 bzw. ISO 14001:2015
- das Österreichische Standard Institute (ASI) mit der ÖNORM EN ISO 14001:2009-08 bzw. ÖNORM EN ISO 14001:2009
- die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) mit der SN EN ISO 14001:2005-01 bzw. SN EN ISO 14001:2005
Die derzeit aktuelle deutsche Norm DIN EN ISO 14001:2015-11 wurde am 1. November 2015 veröffentlicht.